Schulleben

SchullebenBlickpunkteIm stillen Gedenken: Auf den Spuren der Würzburger Kriegsgräberstätten

Im stillen Gedenken

Auf den Spuren der Würzburger Kriegsgräberstätten

„Würzburg von den Kommunisten befreit“

– mit dieser sensationellen Schlagzeile informierte der Würzburger Generalanzeiger am 10. April 1919 die Würzburger darüber, dass nach zwei Tagen Revolution jetzt wieder Ruhe und Frieden in Würzburg eingekehrt waren. Einen kleinen Seitenhieb nach Oberbayern konnten sich die Redakteure nicht verkneifen: 

„Mochte München versinken im kommunistischen Sumpf (…) und ein Teil des Landes (…)  betört die Räterepublik anerkennen: Würzburg nicht! Und Franken nicht! Unser Volksstamm ist da viel zu klug und real veranlagt!“

Wer mehr über diese dramatischen Ereignisse im April 1919 wissen möchte – und die Rolle, die Toni Brandenstein und Josef Dauch dabei spielten - sollte die Texte des P-Seminars Geschichte aus dem vergangenen Schuljahr lesen (s. Links unten)! 

Vor genau einem Jahr gewann dieses Seminar den P-Seminarpreis des Regierungsbezirks Unterfranken. Ausgehend von einer Excel-Gräberdatei mit 1800 Datensätzen hatten die Schülerinnen und Schüler sich durch Archive gewühlt, alte Dokumente entziffert und durch hervorragende Detektivarbeit schließlich die Lebensgeschichten von Toten des Ersten und Zweiten Weltkrieges rekonstruiert, die auf der Kriegsgräberstätte Würzburg auf dem Hauptfriedhof begraben sind. 

Die Ergebnisse des Seminars werden jetzt im April als dauerhafte Erinnerungstafeln auf der Kriegsgräberstätte aufgestellt. Am 8. Mai, dem 80. Jahrestag des Kriegsendes, findet im Rahmen der Gedenkfeiern des Volksbundes Kriegsgräberfürsorge die Einweihung der Tafeln durch die Regierungspräsidentin von Unterfranken statt. 

Hier könnt ihr Genaueres über das Projekt erfahren und die Langversion der Lebensgeschichten lesen. Anlässlich des 16. März – dem 80. Jahrestag der Bombardierung Würzburgs – empfehlen wir, mit der Biographie von Georgette Barbey zu beginnen - einer Französin, die hier an diesem Tag ums Leben kam.

Doris Winter
10.04.2025