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Angela Kunze-Beiküfner: Eine Stimme für Frieden und Veränderung

Am 11. März 2024 erhielt die elfte Jahrgangsstufe des Friedrich-Koenig-Gymnasiums Würzburg im Rahmen des Geschichtsunterrichts einen eindrucksvollen Zeitzeugenvortrag von Dr. Angela Kunze-Beiküfner, einer Friedensaktivistin. Als Tochter eines Pfarrers erlebte sie in der DDR Ausgrenzung und Verachtung für ihre religiösen Überzeugungen. Sie war kein Mitglied der typischen Jugendorganisationen wie der FDJ und nahm auch nicht an der Jugendweihe teil, wodurch ihr später die Zulassung zum Abitur verweigert wurde. Ihr Vater, ein politischer Häftling, der von der Stasi streng überwacht wurde, prägte ihre politischen Überzeugungen. Trotz der Ablehnung des Abiturs absolvierte sie eine Ausbildung zur Physiotherapeutin und verfolgte dann ihre Leidenschaft als Zirkusartistin und freischaffende Künstlerin in Berlin. Als Teil der Kleinen Schwestern Jesu setzte sie sich für Reformen in der DDR ein und trat der Bewegung "Schwerter zu Pflugscharen" bei. Während der politischen Unruhen von 1989 führte sie gewaltfreie Proteste an und organisierte Friedensgebete in der Gethsemane-Kirche. Die Tatsache, dass die Kirche in der DDR unabhängig vom Staat war, machte sie zu einem Ort des politischen Widerstands für alle Menschen, unabhängig von ihrer religiösen Zugehörigkeit. Ihr Fastenstreik inmitten politischer Repression erregte nationale Aufmerksamkeit und trug zum Sturz der DDR-Regierung bei.

Durch diesen beeindruckenden Vortrag konnten die Schülerinnen und Schüler ein tieferes Verständnis dafür entwickeln, dass Demokratie kein Selbstverständnis ist und dass es notwendig ist, sich für ihre Bewahrung einzusetzen. Besonders in politisch gespaltenen und unsicheren Zeiten ist es entscheidend, dass die schweigende Mitte ihre Stimme erhebt.

Die Lebensgeschichte von Angela Kunze-Beiküfner verdeutlicht, dass friedlicher Protest möglich ist und bedeutende Veränderungen bewirken kann.

Carolin Weimert (11c) und Magdalena Diankov (11b), Melissa Scharf
19.03.2024